Startseite zum Kontaktformular Telefon zum Menü
GebärdenspracheLeichte Sprache Erklärung zur Barrierefreiheit Icon: Stoppen der AnimationTitelbild-Animation stoppen
Gemeinde Denzlingen
Hauptstraße 110
D-79211 Denzlingen
Fon+49 (7666) 611-0
Mail
Öffnungszeiten
Montag-Freitag: 08.00-12.00 Uhr
Donnerstag:15.00-18.00 Uhr

Denzlingen's Geschichte

Ein historischer Rückblick

mehrere Denzlinger Broschüren
Die frühesten Siedlungsspuren wurden 1972 im Westen der Denzlinger Gemarkung, im Gewann Benzenbühl, entdeckt. Sie lassen sich der Zeit des sogenannten Neolithikum (ca. 5500-2200 v. Chr.) zuweisen. Eine Bevölkerungskontinuität zu den späteren Ortschaften Maurach und Denzlingen ist nicht nachweisbar.

Die Siedlung Muron („bei den Mauern“) am Fuße des Mauracher Berges ist römischen Ursprungs, wie Gebäudereste, Ziegel und Scherben des 2. und 3. Jahrhunderts erkennen lassen. Durch eine geophysikalische Prospektion konnte dort 2011 und 212 im Bereich des Gasthofes und der Sportbad-Parkplätze ein umfangreicher römischer Gutshof erschlossen werden. Ob auch auf dem Ostsporn des Mauracher Berges, wo heute die Ruine eines Kirchengebäudes aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert sichtbar ist, bereits in römischer Zeit Gebäude standen, ist noch unsicher.
Erstmals erwähnt ist Muron in einer Urkunde Kaiser Ottos des Großen vom 21. Februar 962, der den Ort (locus) dem Bischof von Konstanz übertrug. Dass zum Hof (curtis in Muron) eine Kirche gehörte, ist einer Urkunde Kaiser Friedrich Barbarossas vom 27. November 1155 zu entnehmen. Im Jahre 1302 verkaufte der Konstanzer Bischof die Hofgüter mit der Kirche und allem Zubehör an sein Domkapitel, und dieses veräußerte sie 1466 an das Margarethen-Stift in Waldkirch. Die Waldkircher Chorherren dürften also die Bauherren der Kirche auf dem Mauracher Berg gewesen sein, wie die Jahreszahl 1497 über dem Portal der heute noch vorhandenen Ruine vermuten lässt. Nach der Reformation (in der Markgrafschaft: 1556) verfiel die Kirche.

Der Ortsname Denzlingen gehört als -ingen-Bildung zur ältesten Schicht alemannischer Siedlungsnamen, die ins 5./6. Jahrhundert datiert wird. Das -ingen-Suffix ist einem Personennamen *Danzilo/*Denzilo angehängt, so dass sich die ursprüngliche Bedeutung des Ortsnamens „bei den Leuten des Denzilo“ erschließen lässt. Diese Siedlung entstand offenbar unabhängig von Maurach beiderseits des Dorfbachs, dessen Wasser am Fuß des Einbollen von der Glotter abgezweigt wurde. Wann und von wem der Dorfbach, der zur „Lebensader“ Denzlingens wurde, angelegt worden ist, wissen wir nicht. Die Wasserkraft diente den Hofgütern, die im Mittelalter entlang des Bachs entstanden, zur Bewässerung, vor allem aber zum Betreiben von Mühlen. Denzilinga lautet die früheste Erwähnung dieser Siedlung in einer Königsurkunde vom 27. Oktober 984, in der Otto III. den Ort (locus) dem Abt des Klosters Einsiedeln (heute: Kanton Schwyz, Schweiz) übertrug.

Der erste Siedlungsschwerpunkt wird im Westen des heutigen Ortes gelegen haben Das "Stapflehues" mit der Jahreszahl 1597, der "Rebstock", bis 1826 Gemeindestube, in der sich der Vogt und die Vertreter der Bürger trafen, und die im Jahr 1275 erstmals erwähnte Kirche St. Michael mit dem charakteristischen „Storchenturm“ kennzeichnen noch heute dieses frühe Ortszentrum. Ein zweites Zentrum weiter entwickelte sich weiter östlich um die dem hl. Georg geweihte Kirche, die 1302 erstmals bezeugt ist. Über Höfe und Besitz in Denzlingen verfügten im Mittelalter die Klöster Adelhausen, Günterstal, St. Agnes, St. Clara, St. Trudpert, Tennenbach, Waldkirch, die Deutschherren und das Heiliggeist-Spital in Freiburg sowie die Freiburger Patrizier Malterer und Turner.

Die Verkündung der „neuen Kirchenordnung“, die Markgraf Karl II. als Landesherr am 1. Juni des Jahres 1556 erließ, markiert eine tiefe Zäsur in der Denzlinger Geschichte. Von nun an war die evangelische Konfession gemäß dem Prinzip cuius regio eius religio für alle Einwohner verbindlich. Damit kam der Ort nicht nur politisch-administrativ, sondern auch konfessionell in Grenzlage zu den katholisch-habsburgischen Ortschaften Waldkirch, Buchholz, Glottertal und Heuweiler. Im Zusammenhang des Dreißigjährigen Krieges wurde Denzlingen im Jahre 1635 fast vollständig zerstört. Von den ehemals 140 Bürgern kehrten später nur 22 in das Dorf zurück.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlagerte sich das westliche Ortszentrum zunächst noch weiter dorfabwärts, wo gegenüber dem Gasthaus „Krone“ ein neues Rathaus errichtet wurde. Die Entfernung zur Dorfkirche St. Georg, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts unter Verwendung von Steinen der Michaelskirche erweitert wurde, war beträchtlich. So ist verständlich, dass die langgezogene Siedlung am Dorfbach in den zeitgenössischen Schriftzeugnissen – und in einer erhaltenen Inschrift am Bahnhof – als Langen-Denzlingen bezeichnet wurde. Im Jahr 1834 zählte das Dorf bereits 1197 Einwohner evangelischer Konfession – und 2 katholische und 8 mennonitische Bewohner.
Als am 31. Juli 1845 der erste Zug der Großherzoglichen Eisenbahn in Denzlingen Station machte, begann für Denzlingen das Zeitalter der Industrialisierung. 1875 wurde eine weitere Bahnlinie ins Elztal angeschlossen, so dass der Ort verkehrsmäßig gut erreichbar war. Insbesondere die Tabakfabrikation zog Arbeiter aus der näheren und weiteren Umgebung an. Aber nicht alle fanden dauerhaft Arbeit: Als Folge der Wirtschaftskrise, aber auch aus politischen Gründen nach der gescheiterten Märzrevolution, mussten in Denzlingen wie andernorts viele Menschen ihre Heimat verlassen; bevorzugtes Ziel der Auswanderer war Amerika.

Im Zuge der Industrialisierung entwickelten sich neue Strukturen, entstanden Einrichtungen wie der Bauverein mit seinen Häusern in der Rosenstraße und zahlreiche soziale Institutionen. Spezifisch für Denzlingen war in dieser Zeit, dass die Menschen neben der Arbeit in der (Tabak-)Fabrik gleichzeitig einer landwirtschaftlichen Tätigkeit nachgingen. 1869-72 wurde der Südwesthang des Einbollen gerodet und ein Rebberg angelegt, der als „Bürgernutzen“ vergeben wurde. Die Errichtung des weithin sichtbaren Rebhäusle bildete den Abschluss dieser Aktion. Der Weinbau hat in Denzlingen eine lange Tradition: Bereits im Mittelalter bestanden am Mauracher Berg im Gewann Weingarten Rebanlagen. Örtliche Winzer führen diese Tradition bis heute mit großem Erfolg fort.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurden entlang des Dorfbachs noch sieben Wasserräder betrieben, die Mühlen, Dreschen und Sägewerke mit Energie versorgten. 1909 entstand unweit der Georgskirche und der 1876 errichteten Schule in historisierendem Baustil das sogenannte „Alte Rathaus“, in dem heute, nach einer grundlegenden Renovierung im Jahre 1998, wieder der Gemeinderat tagt. 1911 zählte man unter den 1.861 Einwohnern bereits 425 Katholiken. Diese setzten sich dafür ein, dass eine in Emmendingen abgebaute Kirche Stein für Stein nach Denzlingen transportiert und hier als Josefskirche wieder aufgebaut wurde (1913 geweiht). Im Ersten Weltkrieg verloren 70 Denzlinger als Soldaten ihr Leben. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, in dem wiederum 180 Denzlinger ihr Leben lassen mussten, war die Einwohnerzahl bereits auf 2.488 angestiegen.

In der Nachkriegszeit, insbesondere seit den 1960er Jahren, setzte ein rasantes Bevölkerungswachstum ein (1980: 10.129 Einwohner), das einen entsprechenden Ausbau der Infrastruktur erforderte. In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden im Osten der Gemeinde umfangreiche, neue Wohngebiete mit einem Bildungszentrum und zahlreichen Sportstätten. Das 1975 fertig gestellte Sportbad mit einem Hallen- und einem Freibad ist eine der größten Freizeiteinrichtungen in der Region. Mit den Nachbargemeinden Vörstetten (1972) und Reute (1974) wurde ein Gemeindeverwaltungsverband geschlossen. Inzwischen erreichte der Anteil der Katholiken den der evangelischen Bevölkerung, so dass an der Stuttgarter/Berliner Straße eine neue St. Jakobuskirche errichtet und 1976 geweiht wurde. Der vierspurige Ausbau der B 294 entlastete den Ort vom Verkehr von Freiburg ins Elztal. 1988 entstand an der Leipziger Straße ein Seniorenzentrum mit Pflegestation.

Die erste Städtepartnerschaft wurde 1974 mit der französischen Stadt St. Cyr sur Mer geschlossen. 1988 kam North Hykeham in Lincolnshire/England hinzu, 1994 Città della Pieve im italienischen Umbrien und 2011 die polnische Stadt Konstancin-Jeziorma unweit von Warschau.
Zwischen 1994 und 2004 erfuhr die Ortsmitte eine grundlegende Umgestaltung mit dem Neubau eines Rathauses, dem Kohlerhof-Einkaufszentrum und dem Umbau des Rocca-Fabrikgebäudes (2004) zu einem Kulturzentrum mit Mediathek, Café und einem Versammlungsraum. Damit entstanden neue Dorfplätze um das „Inselhäusle“ (Hauptstraße 132), am Rathaus und am „Heimethues“. Seit 1996 wächst Heidach III als das vorerst letzte große Wohngebiet. Im Westen wird das Gewerbegebiet ständig erweitert, auf dem sich inzwischen auch international bekannte Firmen angesiedelt haben. Das Anfang 2003 eröffnete Kultur- & Bürgerhaus setzt neue architektonische und kulturelle Akzente. Seit 2003 wird in zweijährigem Turnus eine Kulturwoche mit Verleihung eines Kulturpreises durchgeführt, und seit 2004 finden regelmäßig große Gewerbeausstellungen statt. Zur Betreuung der Schüler wurde 2005 ein Hort an der Schule eingerichtet. 2007 vergrößert sich das Erasmus-Gymnasium um ein weiteres Schulgebäude.

2006 beginnen die heftig diskutierten Planungen und Informationsveranstaltungen zur Sportbadsanierung. Nach einem knapp gescheiterten Bürgerentscheid im September 2007, starten die Baumaßnahmen im Spätjahr 2008. Denzlingen tut viel für den Sport. Im Spätjahr 2008 weiht der FC Denzlingen den Kunstrasenplatz im Einbollenstadion ein. Gerade die Jugendarbeit wird so weiter ausgebaut. Am 13. April 2009 verstirbt völlig unverhofft Bürgermeister Dr. Lothar Fischer. Sein Tod löst in der Gemeinde und weit darüber hinaus Trauer und Bestürzung aus. Er stand über zwölf Jahre an der Spitze der Gemeinde und hat die Entwicklung Denzlingens und das örtliche Geschehen mit seiner Persönlichkeit und seinem unermüdlichen Engagement wesentlich geprägt. Zum Nachfolger wird Markus Hollemann gewählt, der am 1. September 2009 offiziell das Amt antritt. Zum ersten Mal in seiner Geschichte begrüßt Denzlingen mit Simone Schwaab, eine heimische Weinprinzessin. Sie wird im August 2009 zur Breisgauer Weinprinzessin gekürt. Mit der Eröffnung einer weiteren Hortgruppe im Oktober 2009 in der Otto-Raupp-Schule stehen jetzt in sechs Hortgruppen Plätze für 120 Kinder bereit. Denzlingens Beitrag zum Umweltschutz wächst permanent. Im Dezember 2009 erzeugt eine Photovoltaikanlage auf dem Sport & Familienbad „MACH’ BLAU“ zum ersten Mal Strom, die mit einer Minderung des CO² Ausstoßes um 18 to/Jahr, weiter zur Verbesserung der örtlichen Ökobilanz beiträgt. Mit ihren drei öffentlichen Stromzapfstellen, auch die Gemeindeverwaltung nutzt Elektroroller, zeigt Denzlingen, dass sie auch auf dem Feld der Elektromobilität ganz vorne mit dabei ist. Im Dezember 2010 gründet die Gemeinde eine Bürgerstiftung als Treuhandstiftung mit der Stiftung für die Bürger der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau. Die Gemeinde bringt 190.000 Euro als Stiftungskapital ein. Zweck der Stiftung sind Jugend- und Altenhilfe, Erziehung und Bildung, Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Umwelt und Naturschutz, Landschafts- und Denkmalschutz und Sport. Mit dem Start der BürgerEnergiegenossenschaft Denzlingen im Mai 2011 geht die Gemeinde auf dem Weg zu mehr Gewinnung von erneuerbarer Energie und damit mehr Umweltschutz im Ort konsequent weiter. Dies wird von den Denzlinger Bürgern kräftig unterstützt. In kurzer Zeit zeichnen 320 Mitglieder eine Anteilsumme von 650.000 Euro. Erste Projekte sind Solarstromanlagen auf den Dächern des neuen Rettungszentrums und der neuen Halle des Boule 95-Clubs im Heidach. Im Juni 2011 richtet der Sportarbeitskreis ein Europäisches-Jugend-Treffen aus, an dem Jugendliche aus den Denzlinger Partnerstädten und einer Partnerschule des Erasmus-Gymnasiums in Warschauer teilnehmen. Nach 14-jähriger Tätigkeit verlässt im Juni 2011 Verbandsbaumeister Harald Krapp Denzlingen. Nachfolgerin wird Helga Monauni. Bei archäologischen Grabungen im August 2011 bei der Ruine der ehemaligen St. Severinskapelle auf dem Mauracher Berg durch die Universität Freiburg wird eine Mauer eines Vorgängerbaues sowie ein Gräberfeld vor der Kirche freigelegt. Ein Schmuckstück und von der Bevölkerung gut angenommen, ist der neue Festplatz am Heimethues. Dieser wird offiziell am 6. August 2011 mit einem Sommerfest der Welschkorngeister eröffnet. Denzlingen geht 2011 eine weitere Städtepartnerschaft mit der polnischen Gemeinde Konstancin-Jeziorna ein. In feierlichen Rahmen werden im Juni in Polen und im Oktober in Denzlingen die Partnerschaftsurkunden von Bürgermeister Jańczuk und Bürgermeister Hollemann unterzeichnet.

Im Januar 2012 wird das neue Rettungszentrum an der Vörstetter Straße, in dem die Freiwillige Feuerwehr und die Ortsgruppe des Roten Kreuz optimale Voraussetzungen vorfinden, seiner Bestimmung übergeben. Die Freiwillige Feuerwehr und die Ortsgruppe des Roten Kreuz haben eine neue Heimat gefunden. Einen eindrucksvollen Einblick in ihre Angebote geben die Denzlinger Gewerbebetriebe bei einer Ausstellung im April 2012 im Kultur & Bürgerhaus und der Sporthalle, Stuttgarter Straße. Die Firma Schölly, Fiberoptik expandiert weiter und eröffnet im Mai 2012 eine weitere Fertigungshalle. Der Gemeinderat beschließt im Juni, dass Denzlingens Straßen großflächig zur Tempo-30-Zone werden sollen. Der See beim Kultur& Bürgerhaus wird zum Sorgenkind. Wegen großflächiger Algenteppiche und permanentem Wasserverlust werden Sanierungsmaßnahmen unumgänglich. Auf dem Friedhof wird im August ein Rasengrabfeld fertig gestellt. Auch 2012 werden die archäologischen Grabungen in und um die St. Severinsruine fortgesetzt. Im August 2012 schwitzen die Denzlinger wie lange nicht mehr. Das Thermometer klettert bis zu 38° C. Im September tritt die Gemeinde als Mitglied dem Naturpark Südschwarzwald bei. Am 14. Oktober werden im Rahmen einer Bürgerwoche Jochen Himpele, die Ökumenische Begegnungsstätte und Gottfried Sillmann mit dem Bürgerpreis der Gemeinde Denzlingen geehrt. Erstmals wird diese Auszeichnung vergeben. Denzlingen gewährt als deutschlandweit erste Kommune einheimischen Käufern kleinerer stromsparender Produkte einen Zuschuss aus der Gemeindekasse. Am 1. Februar 2013 wird die neue Ballsporthalle in der Jahnstraße eröffnet.

Im Frühjahr 2013 beginnen die Sanierungsmaßnahmen am See um das Kultur & Bürgerhaus. In der französischen Partnerstadt St. Cyr sur Mer wird am 21. April 2013 das 20-jährige Bestehen der Dreierpartnerschaft St. Cyr sur Mer – Città della Pieve – Denzlingen gefeiert. Nach lang anhaltenden Regenfällen rutscht am 1. Juni 2013 ein Stück Rebgelände im Einbollen mit 15 m Breite auf 70 m Länge ab. Der Schaden ist immens hoch. Erneut wird eine Denzlingerin, Sarah Fehrenbach, zur Breisgauer Weinprinzessin gekrönt. Im August gibt es archäologische Grabungen bei der St. Severinsruine. Die katholische Pfarrgemeinde feiert im September das 100-jährige Bestehen der St. Josefskirche. Zur Eröffnung der 6. Denzlinger Kulturwoche im Oktober ist die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Gesine Schwan als Gastrednerin zu Gast in Denzlingen. Den Kulturpreis erhält die Künstlerin Marianne Maul. Mit einem Festgottesdienst in der St. Jakobuskirche feiert die Seelsorgeeinheit n der Glotter ihr 10-jähriges Bestehen. Im Dezember findet der traditionelle Weihnachtsmarkt beim Rathaus statt.

Der Musikverein feiert 2014 sein 150-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen. Im April erhält die Freiwillige Feuerwehr ein neues Einsatzfahrzeug vom Typ HLF 20/16. In einzelnen Bauabschnitten wird die Hindenburgstraße zwischen Berliner- und Bahnhofstraße saniert und umgestaltet. Im Juli feiert die Rocca mit einem bunten Programm ihr 10-jähriges Bestehen. Am 5. Juli wird mit zahlreichen Gästen aus den Partnerstädten, um das KuB herum das Europafest gefeiert. Im August finden ein weiteres Mal bei der St. Severinsruine archäologische Grabungen der Universität Freiburg statt. Die Ergebnisse werden Interessierten an Ort und Stelle bekannt gemacht. Im Sommer wird das Haus der ehemaligen Metzgerei Schemmer in der Hauptstraße abgebrochen. Im Spätjahr beziehen die ersten Mieter im Wohn- und Geschäftskomplex „Quartier Sommerhof“, am Bahnhof, zwischen Hindenburg- und Schwarzwaldstraße, ihre Wohnungen. Der Gemeinderat stimmt im Januar 2015 mehrheitlich für den Bau von 15 gemeindeeigenen Sozialwohnungen in der Freiburger Straße. Am 1. März tritt der neue Verbandsbaumeister Carsten Müller sein Amt an. Im März wird Martin Ziegler vom Gemeindeverwaltungsverband zum neuen Leiter des Rechnungsamtes ernannt. Im Herbst beschließt der Gemeinderat die Errichtung von Sozialwohnungen an fünf Standorten. Die Wohnungen sollen zunächst als Unterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge dienen. Die 7. Kulturwoche im Oktober ist ein großer Erfolg. Zu den Höhepunkten gehört die Aufführung des Musicals „The Music Man“. Den Kulturpreis erhält Harald Aigeldinger.

Im Januar 2016 wird eine Leichtbauhalle für Flüchtlinge in der Waldkircher Straße fertiggestellt, die bald danach bezogen wird. Zwei Vereine feiern 2016 Jubiläen. Der Denzlinger Kulturkreis dk besteht seit 50 Jahren, der evangelische Posaunenchor seit 75 Jahren.
Die Bürgerpreise erhalten dieses Jahr Anita und Heinz Andris, Christa und Mamdouh Jdilbi sowie Barbara Hofmann. Im Juli feiert die katholische Pfarrgemeinde das 40-jährige Jubiläum der St. Jakobuskirche. Im August finden wieder Grabungen bei der St. Severinsruine statt.
Das neue Entsorgungszentrum im Mattstein wird im September offiziell eröffnet. Im Spätjahr verabschiedet die katholische Pfarrgemeinde Pfarrer Hermann Vogt in den Ruhestand. Nachfolger wird Pfarrer Nelson Ribeiro. Das Jahr 2016 endet mit Eiseskälte. Im Februar 2017 wird die Flüchtlingsunterkunft in der Waldkircher Straße wieder abgebaut. Der Landkreis bringt die Flüchtlinge in anderen Unterkünften unter. Im März wird mit dem Abriss des Raiffeisen-Lagerhauses im Steinbruch begonnen. An dessen Stelle soll das neue Raiffeisenbankgebäude Platz finden.

Das Jahr 2017 steht ganz im Zeichen der Bürgermeisterwahlen. Neben dem amtierenden Bürgermeister Markus Hollemann kandidieren Thomas Pantel und Christoph Kern. Am 24. April findet im Kultur & Bürgerhaus die offizielle Kandidatenvorstellung statt, bei der rund 1000 Menschen anwesend sind. Im zweiten Wahlgang wird Markus Hollemann für eine zweite Amtszeit zum Bürgermeister gewählt. Die Narrenzunft der Welschkorngeister feiern ihr 45-jähriges- und der Gemischte Chor der Concordia das 40-jähriges Jubiläum. Im März ist die gemeindeeigene soziale Wohnanlage Freiburger Straße 12 fertiggestellt. Die evangelische Kirchengemeinde verkauft das Gemeindehaus in der Allmend Straße an die Gemeinde. Diese will dort eine Betreuungseinrichtung für Kinder einrichten. Am 20, Juni wird in der Eisenbahnstraße, am ehemaligen Grünschnittplatz, die Fertigstellung der neuerbauten Asylanten-Unterkunft gefeiert. Die Gemeinde erhält am 29. Juni im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Straßburg im Palais d’Europe das „Europa-Diplom“ überreicht. Ab 1. August können die Denzlinger auf dem Rathausplatz kostenlos das Internet benutzen. Am 27. August wird der Abschluss der längeren umfangreichen Renovierungsarbeiten der St. Josefskirche mit einem Gemeindegottesdienst gefeiert. In der diesjährigen Badesaison besuchten 170.000 Besucher das Schwimmbad „MACH‘ BLAU. Am 30. September erinnert der VdK-Ortsverband Denzlingen an sein 70-jähriges Jubiläum, mit einer Feier im Kultur & Bürgerhaus. Im Oktober wird die 8. Denzlinger Kulturwoche eröffnet, die mit der Verleihung des Kulturpreises an Sebastian Anders abschließt. Am 22. Oktober Grundsteinlegung für das neue Bankgebäude der Raiffeisenbank im Steinbruch. Am 31. Oktober wird hinter der Georgskirche zum Gedächtnis an den Thesenanschlag von Martin Luthers vor 500 Jahren eine „Luther-Linde“ gepflanzt.
Das Jahr endet mit milden Temperaturen und stürmischem Wind.

Am 7. Januar 2018 feiert der FC Denzlingen im Vereinsheim „Einbollenstüble“ sein 90jähriges Jubiläum. Bürgermeister Markus Hollemann gratuliert dem 1. Vorsitzenden Michael Kuwert namens der Gemeinde mit einem Präsent. In einer Bilderschau lässt der 2. Vorsitzende Jan Kath die 90jährige Vereinsgeschichte Revue passieren. Nach 25 Dienstjahren im Rathaus wird Ingrid Östreicher in den Ruhestand verabschiedet. Als Bürgermeistersekretärin unter drei Bürgermeistern und drei Hauptamtsleitern war sie Schaltzentrale und erste Ansprechpartnerin für die Verwaltung, den Gemeindeverwaltungsverband und für viele Bürgerinnen und Bürger. Am 17. März lädt der Heimat- und Geschichtsverein zum ersten „Scheibenschlagen“ am Einbollen ein. Vom mittleren Rebbergweg schlagen der Organisator Daniel Böhler, Pfarrer Nelson Ribeiro und Diakonin Katrin Raupp die ersten glühenden Scheiben talwärts. Mit einem Konzert des Denzlinger Bläserquintetts „Denzilo“ startet am 22. April im vollbesetzten Kirchenraum des ältesten Denzlinger Gotteshauses die Reihe „Kultur in St. Michael“. Am 31. Mai schließt die „Apotheke Dr. Haefelin“, nach 93 Jahren, für immer. 1925 hatte Dr. Hermann Haefelin die erste Apotheke im Ort in der Hauptstraße 193 eröffnet. Für zwei im KZ ermordete Denzlinger Bürger und den in Denzlingen erschossenen polnischen Kriegsgefangenen K. Dworak verlegt Gunter Demnig am 9. Juli im Ort „Stolpersteine“. Die Initiative zu dieser Aktion ging vom Arbeitskreis „NS-Zeit in Denzlingen“ aus. Am 27. August besucht der neue Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn erstmals das Denzlinger Rathaus und tauscht sich mit seinem Amtskollegen Hollemann über städtebauliche Entwicklungen, Flächenverbrauch und Wohnungsbau aus. Am Einbollen werden am 13. Oktober ein Waldkindergarten und eine Waldkrippe eröffnet. Träger der in Baden-Württemberg bis dahin einzigen Waldkrippe ist „Aktion Lebensraum“. Am 17. November wird das neue Gebäude der Raiffeisenbank Denzlingen-Sexau eröffnet und ist der Bevölkerung zugänglich. In dem Gebäude mit 1000 Quadratmetern Nutzfläche ist im Erdgeschoss auch eine Arztpraxis untergebracht.

Am 9. Februar 2019 veranstaltet der Katholische Kirchenchor in der Jakobuskirche sein letztes Konzert. Mit der Missa Brevis von Ludwig van Beethoven gibt der Chor, unterstützt vom Ensemble „Pro musica“, sein Abschiedskonzert und löst sich auf. Die Fasnetveranstaltung der Welschkorngeister findet am 2. März erstmals in einem großen Zelt auf dem Rathausplatz statt, nachdem die Saalfasnet zuvor in der alten Schulaula und dann später im großen Saal des Kultur & Bürgerhauses gefeiert wurde. Der Akkordeonverein Denzlingen (AVD) begeht am 23. März sein 90jähriges Jubiläum im vollbesetzten Saal des Kultur & Bürgerhauses. Am 7. April kann der Ökumenische Kinder- und Jugendchor der Katholischen und Evangelischen Kirchengemeinden in der Jakobuskirche sein 40jähriges Bestehen feiern. Am 4. Mai kommt es zu einem Temperatursturz; die Gipfel des Einbollen- und Flissertwaldes und auch die Wiesen im Glottertal sind schneebedeckt. Bei der Gemeinderatswahl am 26. Mai erlangen die Grünen sechs, die CDU vier, die Freien Wähler, die SPD und die Bürgerliste je drei Sitze; ÖDP, FDP und Die Partei erhalten je einen Sitz. Mit einem symbolischen Spatenstich beginnt am 7. Juni im neuen Gewerbegebiet „Roter Brühl“ an der Elzstraße der Neubau des Autohauses Kandziorra, das bislang an der Waldkircher Straße beheimatet war. Am 20./21. Juli wird im und um das Kultur & Bürgerhaus das Europafest gefeiert. Die Partnerstädte Saint-Cyr-sur-Mer (Frankreich), North Hykeham (England), Città della Pieve (Italien) und Konstancin-Jeziorna (Polen) sind durch ihre Bürgermeister und Delegationen vertreten, die zum bunten Programm des Festes, das alle fünf Jahre gefeiert wird, beitragen. Am 19. August fällt nach wochenlanger Trockenheit endlich wieder für einige Tage Regen, so dass sich die Natur und die Landwirtschaft erholen können. Zum Abschluss der letzten „Denzlinger Kulturwoche“ wird am 13. Oktober der 9. Denzlinger Kulturpreis an Monika Holubarsch verliehen, die 31 Jahre lang den Kinder- und Jugendchor im Ort geleitet hat.

Am 24. Januar 2020 entsteht in der gemeindeeigenen Sozialwohnung in der Waldkircher Straße durch eine brennende Matratze ein Hausbrand. Das Feuer, das von der Feuerwehr gegen 11.30 Uhr gelöscht werden kann, wurde vermutlich durch einen Bewohner des Hauses verursacht. Das 1728 erbaute Gaus-Haus erstrahlt nach umfangreicher Restaurierung am 13. Februar in neuem Glanz. Mitte März ergeben sich infolge der Corona-Pandemie gravierende Folgen für das öffentliche Leben: Kitas und Kindergärten werden geschlossen; die Schulen stellen den Unterricht ein; Geschäfte, die nicht dem dringenden Bedarf dienen, müssen schließen; Gaststätten sind – zunächst bis zum 18. Mai – geschlossen. Die Pfarrerin Sabine König verabschiedet sich am Ostersonntag (12. April) von der evangelischen Kirchengemeinde. Am 4. Mai stellt sich Raphael Kirchherr als neuer Heimleiter im Seniorenzentrum in der Leipziger Straße vor. Der traditionelle Ökumenische Gottesdienst am Pfingstmontag kann wegen der Pandemie am 1. Juni nicht an der Ruine der Severinskirche auf dem Mauracher Berg stattfinden, sondern wird in der Jakobuskirche gefeiert und im Livestream übertragen. Am 25. Juni beginnen die Abbrucharbeiten am Traditionsgasthaus „Hirschen“. Am 14. Juli erfolgt in einer Feierstunde die offizielle Namengebung der Ruth-Cohn-Schule im Bildungszentrum. Nach 13jähriger Tätigkeit als Seelsorger der evangelischen Kirchengemeinde verabschiedet sich am 10. August Pfarrer Hans-Günter Hartwig; der Abschiedsgottesdienst wird für den 13. September angekündigt. Am 6. September beginnt Angelika Büchelin als Nachfolgerin den Dienst in der Georgskirche. Das für den 26. November geplante Treffen der Vereinsvorstände wird für dieses Jahr abgesagt, da in der Zeit der Pandemie keine verlässlichen Terminplanungen möglich sind.

Mitte Januar 2021 ist heftiger Schneefall zu beobachten; die Schneehöhe beträgt bis zu 15 cm. Am 16. Februar lädt die Gemeindeverwaltung zu einer letzten Besichtigung der Räume im Gasthaus „Grüner Baum“ ein. Am 23. Februar werden in Denzlingen 376 Corona-Infizierte gemeldet. Die Judo-Abteilung des Turnvereins (TVD) feiert am 19. März ihren 40. Geburtstag. Am 10. April kommt es im und am Rebhäusle zu mutwilligen Zerstörungen. Der neue Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, Thomas Herrmann, stellt sich am 16. Mai in einem gut besuchten Open-Air-Gottesdienst vor. Der traditionelle Ökumenische Gottesdienst auf dem Mauracher Berg findet erstmals vor der Kirchenruine St. Severin statt, weil den ca. 150 Besuchern dort mehr Platz zur Verfügung steht als im Innern der Ruine. Am 27. Mai beginnen die Abrissarbeiten am „Grünen Baum“. Der Kulturverein „Roccafé“ feiert am 12. Juli sein 25jähriges Jubiläum. Am 29. Juli bereitet die Denzlinger Hospizgruppe die Feier ihres 30jährigen Bestehens vor. Am 30. September wird Lisa Peltz in der Jahresversammlung des Denzlinger Schwarzwaldvereins mit dem Denzlinger Bürgerpreis geehrt. Der langersehnte Drogeriemarkt wird am 3. Dezember im neuen Geschäftshaus an der Rosenstraße („neue Ortsmitte“) eröffnet. Die Narrenzunft der Welschkorngeister, die im nächsten Jahr ihr 50jähriges Jubiläum feiern wollte, sagt am 16. Dezember alle Veranstaltungen für 2022 ab. Die Feierlichkeiten sollen nachgeholt werden.


..
Fortsetzung folgt..

Diester Ohmberger, Dieter Geuenich
 

Weiterführende Literatur zur Geschichte Denzlingens

Um welches Heft / Buch / welche DVD handelt es sich?Das ist der Verkaufspreis in EURO:
Denzlingen, ein historischer Rückblick, von Dieter Geuenich (Ettenheim 1994)5,10
Denzlingen. Eine alemannische Siedlung im Breisgau, von Dieter Geuenich (Freiburg 1983)10,00
Alt-Denzlingen", von Wilhelm Schäfer, Otto Raupp und Willi Thoma (Waldkirch 1987)12,70
Theodor Zeller. Ein Denzlinger Künstler, von Manfred Schill (Denzlingen 2000)10,00
Archivbilder Denzlingen, von Joachim Müller-Bremberger und Dieter17,90
Ohmberger (Denzlingen 2007) 
Denzlinger Lebensbilder, von Norbert Baha (Denzlingen 2007)14,80
Denzlingen, von Dieter Geuenich und Dieter Ohmberger, 
Band 1: Von den Anfängen bis zum Dreißigjährigen Krieg (962/984-1648), (Denzlingen 2013)29,00
Band 2: Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des zweiten Weltkrieges , (1648-1948), (Denzlingen 2010)29,00
DVD "Denzlingen ... städtisches Leben mit dörflichem Charme", 20134,00
Band 1: Denzlinger Gemeinderats-Protokolle 1853 - 1866, von Adi Lapp und Dieter Ohmberger (2017)10,00